Das B-WISE Projekt nahm am EUSES teil!

Am 27. Mai organisierten EASPD, ENSIE, EURICSE, Fundacion ONCE und die AfB-Gruppe im Rahmen des B-WISE-Projekts gemeinsam eine Sitzung zum Thema "Innovation und Digitalisierung in Europas Sozialen Unternehmen zur Arbeitsintegration (WISEs)" während des Online-Gipfels der Europäischen Sozialwirtschaft (EUSES) 2021. Ziel dieser Sitzung war es, einen Überblick über digitale und innovative Praktiken innerhalb des WISE-Sektors in ganz Europa zu geben.

Die Sitzung begann mit einer Präsentation von Giulia Galera von EURICSE, einem der B-WISE-Projektpartner:innen, in der sie erste Studienergebnisse über die aktuelle Situation der Qualifikationsdefizite im Sektor der Sozialen Unternehmen vorstellte. Sie schlug einen Entwurf für eine gemeinsame Definition des Begriffs "Soziale Unternehmen" vor und betonte hierbei die unterschiedlichen rechtlichen Strukturen, denen WISES in den verschiedenen europäischen Ländern unterliegen. Weiters stellte sie die ersten Forschungsergebnisse zu den Kompetenzen benachteiligter Personen vor und wies auf die zukünftigen Entwicklungen in Bezug auf Zielgruppen und die Wirtschaftssektoren hin. Für Ende des Jahres ist ein von EURICSE verfasster Endbericht geplant, der die Ergebnisse des bisherigen Prozesses zusammenfasst.

Die Sitzung wurde mit einer Präsentation von Martina Paterniti von ENSIE über die Bedeutung von Innovation in diesem Sektor fortgesetzt. Nachdem sie den Bedarf Sozialer Unternehmen an digitalen Technologien für Unterricht, Kommunikation oder Management erläutert hatte, präsentierte Martina Paterniti Praxisbeispiele von WISEs, die bereits neue Technologien einsetzen und führte aus, weshalb die Weiterentwicklung adäquater digitaler Skills für alle WISE Mitarbeiter:innen von Bedeutung ist, Sie führte auch Hindernisse für die Nutzung von Technologien und die Entwicklung digitaler Kompetenzen in Sozialen Unternehmen, wie z. B. hohe Kosten und unzureichende Finanzierung, Mangel an Informationen über vorhandene digitale Technologien, Mangel an Kenntnissen und Fähigkeiten zur Nutzung digitaler Geräte im Arbeitsfeld Sozialer Unternehmen und unzureichende, auf die Bedürfnisse des Wirtschaftssektors zugeschnittene Schulungen, an. Um eine wirksame Digitalisierung des Sektors zu entwickeln, müssen WISES über zugängliche Technologien verfügen, Arbeitnehmer:innen ausbilden und Rahmenbedingungen für den Erwerb neuer Fähigkeiten sowie optimale Prozesse und Organisationsstrukturen innerhalb Sozialer Unternehmen entwickeln. Konstantina Leventi (EASPD) präsentierte dann einen allgemeinen Einblick in das Projekt Blueprint for Sectoral Cooperation on Skills in WISEs (B-WISE).

Auf diesen ersten Teil folgten mehrere Workshops, die den Teilnehmenden die Möglichkeit boten, zu erfahren, welche Projekte Sozialunternehmen und deren Akteurs-Netzwerke auf nationaler/regionaler Ebene zur Bewältigung des digitalen Wandels vor Ort umsetzen und wie sich dies auf ihre Arbeit auswirkt. Einige Soziale Unternehmen wie Ateliere Fara Frontiere (Rumänien) und ŠENT (Slowenien), die Maatwerk-Gruppe (Belgien), die Gidts-Gruppe (Belgien), die AfB-Gruppe (Deutschland) und Cedris (Niederlande) erläuterten Verbesserungen, die in den letzten Jahren im digitalen Bereichen erzielt wurden. Aufgezeigt wurden außerdem Methoden, mit denen Herausforderungen in Chancen für Soziale Unternehmen und benachteiligte Arbeitsuchende umgewandelt werden. Die COVID-19-Krise hat sich auf die Arbeitsweise und die finanzielle Nachhaltigkeit mehrerer Sozialunternehmen ausgewirkt. Aber dank der Zusammenarbeit zwischen den Akteuren der Sozialwirtschaft, der öffentlichen Unterstützung und engagierter junger Menschen konnten die Innovationsmaßnahmen den Sektor erneuern und unterstützen. Abschließend wurden die Lücken bei den digitalen Kompetenzen sowie Fragen der Höher- und Umschulung erörtert. Darüber trat erneut die Relevanz des B-WISE-Projekts zur Überwindung dieser Probleme auf europäischer Ebene hervor.