Bericht B-WISE Launching Event

Bericht B-WISE Launching Event

26-10-2021

Die Partner des B-WISE-Projekts trafen sich am 14. Oktober zur Auftaktveranstaltung des Projekts in Brüssel!

Am Donnerstag, dem 14. Oktober 2021, versammelten sich die 30 Partner*innen des BWISE-Projekts in Brüssel zum „Launching Event“. Die Eröffnungsveranstaltung wurde von EASPD in Verbindung mit der Konferenz zum 25-jährigen Bestehen von EASPD und im Rahmen des 20-jährigen Bestehens von ENSIE organisiert. Die Veranstaltung konzentrierte sich auf den "Bedarf an digitalen Kompetenzen für Soziale Unternehmen von morgen" und bildete den Rahmen für wichtige Schritte, die im Projekt umzusetzen sind: hierbei standen aktuelle Herausforderungen, mit denen sich Soziale Unternehmen konfrontiert sehen, ebenso im Fokus wie die Notwendigkeit des Projektes selbst, um Transformations- und Entwicklungsprozesse in Sozialen Unternehmen zu befördern.

Luk Zelderloo, EASPD, eröffnete mit einem Appell an das grundlegende Projektziel: die Lücke für Menschen mit Unterstützungsbedarf zu schließen, damit sie neue digitale Möglichkeiten adäquat nutzen können. Dieses Anliegen soll durch die Entwicklung einer europäischen Strategie unterstützt werden, deren Ziel es ist, den Qualifikationsbedarf - insbesondere in Bezug auf digitale Fähigkeiten - im Sektor Sozialer Unternehmen (den sogenannten WISEs) zu decken.

Hubert Gambs, stellvertretender Generaldirektor der GD GROW - Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU, ordnete das B-WISE-Projekt in die jüngsten politischen Initiativen der EU. Die Projektergebnisse seien von entscheidender Bedeutung für den „Pakt für Kompetenzen“ und die „Industriestrategie für eine bürgernahe und soziale Wirtschaft“. Er bekräftigte, dass der WISE-Sektor in den nächsten Jahren von der Europäischen Kommission sowohl durch den Aktionsplan für die Sozialwirtschaft als auch die Industriestrategie Unterstützung finden werde. Ihm ist es ein Anliegen, dass der Sektor florieren und dazu beitragen kann, dass jede*r Arbeitnehmer*in über die erforderlichen Fähigkeiten verfügt, um den digitalen und ökologischen Wandel zu meistern.

Es folgten zwei Eröffnungsreden, zunächst von Maya Doneva von der EASPD, die die Herausforderungen betonte, mit denen sich die Soziale Unternehmen insbesondere im Bereich der digitalen Kompetenzen konfrontiert sehen. Im zweiten Beitrag erläuterte Karel Vanderpoorten von der GD GROW, dass die Aufgabe des B-WISE-Projekts darin bestehe, Qualifikationen zu stärken - mit besonderem Augenmerk auf den digitalen Fähigkeiten aller Mitarbeiter*innen Sozialer Unternehmen, von Berater*innen über Fachanleiter*innen bis hin zur Leitungsebene, zumal diese Fähigkeiten auf dem Arbeitsmarkt immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Im von Patrizia Bussi von ENSIE moderierten ersten Panel lag der Schwerpunkt auf der Innovationskraft Sozialer Unternehmen in Europa. Martina Paterniti von ENSIE erläuterte hierbei, dass Innovation in der DNA Sozialer Unternehmen - zum Beispiel durch das Prinzip der Partizipation – verankert sei. Sie erörterte auch die Hindernisse, mit denen Soziale Unternehmen konfrontiert sind, wenn sie den digitalen Wandel in vollem Umfang nutzen wollen: von hohen Kosten bis hin zu mangelnden Informationen. Ilda Curti von Idee in Rete stellte das italienische WISE-Ökosystem vor und präsentierte den geltenden gesetzlichen Rahmens mit all seinen Schwierigkeiten, aber auch zahlreichen innovativen Aspekten, die seit den 1980er Jahren bis heute entwickelt wurden. Im dritten Panel- Beitrag präsentierte Giulia Galera von EURICSE die ersten Ergebnisse des B-WISEProjekts in der Erhebung des Status quo Sozialer Unternehmen in der EU. Basierend auf einem Mapping der Ökosysteme Sozialer Unternehmen in 13 Ländern (14 weitere werden folgen) hat EURICSE damit begonnen, gemeinsame Merkmale Sozialer Unternehmen in Europa zu ermitteln und Kategorien unterschiedlicher (von nationaler Gesetzgebung abhängiger) rechtlicher Rahmen zu definieren. Weitere Ergebnisse sollen in Kürze präsentiert werden.

Das zweite Panel wurde von Timothy Ghilain von der EASPD moderiert und befasste sich mit den Katalysatoren und Hindernissen von Digitalisierung. Die vier Sprecher*innen berichteten über ihre konkreten Erfahrungen mit Digitalisierung in Sozialen Unternehmen. Lieven Bossuyt von Lichtwerk, Belgien, prognostizierte einen Anstieg an Herausforderungen, zumal die Arbeitsplätze der Zukunft weiter an Komplexität und digitalen Kompetenzerfordernissen gewinnen werden. Daher müssen jetzt Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass Menschen mit Unterstützungsbedarf die richtigen Fähigkeiten entwickeln können - so wie im B-WISE Projekt vorgesehen.

Ancuta Vamesu von der Fundatia ADV Romania thematisierte die Notwendigkeit für Soziale Unternehmen, neue Technologien einzusetzen, um Kosten zu senken und wettbewerbsfähig zu bleiben. Allerdings seien diese oft kostenintensiven Investitionen häufig nicht von öffentlicher Hand förderbar, da Soziale Unternehmen aufgrund ihrer Rechtsform – wie z.B. in Rumänien - keinen Zugang zu staatlicher Digitalisierungs- Förderung für KMU haben. Achitei betonte, dass die Beschäftigung von Menschen mit Unterstützungsbedarf auch eine Form der Investition in Weiterbildung sei und für die Unternehmen stets höhere Kosten und somit einen Verlust an Wettbewerbsfähigkeit darstelle. Panagiotis Anastassopoulos von EfVET rundete das Panel ab und betonte die Notwendigkeit eines Gesinnungswandels, um tatsächliche Veränderungen in Organisationen und Ökosystemen im Kontext des digitalen Wandels zu bewirken. Zum Abschluss der Veranstaltung stellte Konstantina Leventi von EASPD das B-WISEProjekt und seine Ziele vor. Patrizia Bussi von ENSIE schloss die Veranstaltung mit einer Diskussion zum Thema „Technologien - Vorteil oder Risiko für Arbeitnehmer*innen“.

Nähere Infos B-WISE Projekt: www.bwiseproject.eu


Die Unterstützung der Europäischen Kommission für die Erstellung dieser Veröffentlichung stellt keine Billigung des Inhalts dar, der ausschließlich die Meinung der Autoren wiedergibt. Die Kommission kann nicht für die Verwendung der darin enthaltenen Informationen verantwortlich gemacht werden.


Das Projekt B-WISE, Blueprint for Sectoral Cooperation on Skills in Work Integration Social Enterprises, ist ein Erasmus+ Projekt, das von der EASPD mit Unterstützung von ENSIE koordiniert wird.